Als wir Meli das erste Mal sahen, sass sie unbeweglich und zusammengekruemmt am Strassenrand und wir wussten sofort das mit ihr etwas nicht stimmte, ein gesundes Katzenbaby sieht anders aus. Meli’s Augen waren fast geschlossen, eine Kruste klebte ihre Augenlieder zusammen und sie war sich ihrer Umgebung kaum bewusst. Es war auch keine wachsame Mutter und keine froehlichen Geschwister in ihrer Naehe.
Meli war ganz allein in der Welt.
Es dauerte drei nervenaufreibende Tage bis wir sie fangen konnten, wir machten uns Sorgen, ob sie am folgenden Tage noch da sein wuerde, hatten Angst, ein Auto koennte sie ueberfahren.
Obwohl sie nur ein Baby war, war ihr Ueberlebenswille so gross, dass er sie fast das Leben gekostet haette.Wir pirschten uns drei Tag vorsichtig an sie heran, doch jedes Mal fluechtete sie vor unseren helfenden Haenden in eine kleine Aushoehlung unter dem Asphalt, immer war sie gerade ausser Reichweite.
Am dritten Tag war sie so schwach, dass wir sie endlich greifen konnten.
Meli wurde sofort in eine Tierklinik gebracht und dort wurde eine Herpesinfektion diagnostiziert, hohes Fiber, starker Fluessigkeitsmangel und Unterernaehrung.
Der einzige Hauptgrund warum kleine Kaetzchen ihr Augenlicht verlieren, der Herpesvirus, ist auch der Grund warum unsere zwei letzten Rettungsfaelle, Sully und Martin, heute vollstaendig blind sind.
Meli’s Augen sind behandelt worden und sie bekommt nun ein Medikament. In der Klinik befindet sie sich in der Abteilung fuer ansteckende Krankheiten, da das Virus sehr ansteckend ist, so lange es aktiv ist. Sie muss mindestens zwei Wochen dort bleiben, falls wir keine Pflegestelle ohne andere Katzen finden koennen.